Ernährungs­psychiatrie

Die Ernährungspsychiatrie ist ein sehr junges Fach. Sie befasst sich im Speziellen mit den Zusammenhängen von psychischen Erkrankungen und Ernährungsstilen bzw. psychischen Folgeerkrankungen durch Fehlernährung.

So  kann eine einseitige Kost, eine ungünstige Zusammensetzung der Nahrungsbestandteile oder der Rhythmus der Nahrungsaufnahme bis hin zu Mangelerkrankungen und den daraus resultierenden psychischen Auffälligkeiten eine große und unterschätzte Rolle bei psychischen Problemen darstellen.

Was sind wissenschaftlich gut belegte Ernährungs­empfehlungen?

Einfache Empfehlungen auch in der Ernährungspsychiatrie könnte man so zusammenfassen: vor allem unverarbeitete Nahrungsmittel, viel weniger tierisches Eiweiß wie heute oft üblich (Fleisch, Eier, Milchprodukte), dafür wesentlich mehr unverarbeitete pflanzliche Substanzen (Obst, Gemüse), die genau soviel Eiweiß enthalten (Bohnen, Linsen, Erbsen, ect.) aber zusätzlich auch sogenannte Pflanzenbotenstoffe (von Ballaststoffen bis Flavonoiden uvm.) ohne industrielle Zusatzstoffe wie Zucker, Fette, Geschmacksverstärker, Mittel zur Erhöhung der Haltbarkeit, Farbstoffe ect.

Als erste Richtlinie für eine gesündere Ernährung können die Ernährungspyramiden der österreichischen oder deutschen Gesellschaft für Ernährung herangezogen werden. (So sollte z. B. allein der österreichische Fleischkonsum um durchschnittlich zwei Drittel und der Zuckerkonsum um drei Viertel reduziert werden).

Was kann eine Ernährungs­umstellung bewirken?

In zahlreichen Studien wird aktuell aufgezeigt, welche psychischen Verbesserungen durch Ernährungsumstellungen mit oder auch ohne medikamentöse Unterstützung erreicht werden können. Insbesondere australische, britische, aber auch US-amerikanische Universitäten betreiben hier eine zunehmend intensive Forschung.

Und ein ganz wichtiger Vorteil liegt meiner Meinung nach in diesem Forschungsbereich, dass eine entsprechende Umstellung der Ernährung im Hinblick auf die psychische Gesundheit relativ einfach machbar und nicht teuer ist. Außerdem ist davon auszugehen, dass sie nebenwirkungsfrei ist.